Eigenmittelersatzdarlehen - Kreditlexikon

Das Eigenmittelersatzdarlehen ist eine nur in Österreich erhältliche, personenbezogene Förderung zur Finanzierung der Baukosteneigenmittel einer Miet-, Genossenschafts-, Eigentums-, oder Gemeindewohnung. Es wird generell nur einmal gewährt und soll sozial Schwache und junge Familien bei der Schaffung bzw. Anmietung von Wohnraum unterstützen. Die maximale Laufzeit beträgt 20 Jahre. Das Eigenmittelersatzdarlehen wird halbjährlich mit 0,5 Prozent dekursiv (bedeutet: Die Zinsen werden erst jeweils am Jahresende dem Darlehen zugeschlagen) verzinst.

Hintergrund des Eigenmittelersatzdarlehens ist der in Österreich von gemeinnützigen Bauträgern erhobene Baukostenbeitrag, der sowohl von Mietern als auch von Käufern zu erbringen ist. Wer diesen Baukostenbeitrag nicht erbringen kann, kann über eine Bank den Antrag auf ein Eigenmittelersatzdarlehen bei der zuständigen Landesbehörde stellen.

Das Eigenmittelersatzdarlehen ist vor allem als Förderungsinstrument der Stadt Wien bekannt, aber auch in anderen Bundesländern erhältlich. Die Höhe des Darlehens richtet sich nach sozialen Kriterien. Einkommensschwache, kinderreiche Familien erhalten eine höhere Zuwendung. Die Höhe des Darlehens errechnet sich aus dem so genannten gewichteten Pro-Kopf-Einkommen und der Quadratmeterzahl der Wohnnutzfläche. Für Kinder unter 16 Jahren wird ein Faktor von 0.5 beim Pro-Kopf-Einkommen angenommen. Die Höhe des Darlehens darf die Gesamtsumme des Baukostenbeitrages nicht überschreiten.

Eigenmittelersatzdarlehen können in der Regel nur einmal gewährt werden und müssen zeitnah mit dem Abschluss des zugrunde liegenden Vertrages beantragt werden . Bei besonderen Härtefällen ist unter Berücksichtigung der sozialen Situation des Wohnungswerbers ein neuerliches Darlehen möglich.Je nach Bundesland wird das Eigenmittelersatzdarlehen auch Eigenmittelkredit genannt.

Quelle: Wiener Förderungs- und Wohnhaussanierungsgesetz (WWSFG 1989) und Amt der Kärntner Landesregierung