Dispositionskredit - Kreditlexikon

Unter einem Dispositionskredit ist ein Kredit zu verstehen, der innerhalb eines vereinbarten Rahmens revolvierend in Anspruch genommen und jederzeit zurückgeführt werden kann. Zinsen fallen jeweils nur taggenau auf den in Anspruch genommenen Teil an.

Der Dispositionskredit ist seit dem Ende der 1980er Jahre als Kreditrahmen auf dem Gehaltskonto bekannt, spielt aber eine viel ältere und bedeutendere Rolle im Firmenkundengeschäftsbereich. Hier wird der Dispositionskredit auch mit Betriebsmittelkredit oder Kontokorrentkredit bezeichnet und zählt zu den bedeutendsten Kreditformen des klassischen Kreditgeschäftes. Aufgrund des Vorteiles, das Firmenkonto nicht ständig im Guthaben führen und Schuldzinsen jeweils nur für tageweise aufkommende Inanspruchnahmen zahlen zu müssen, bedeutet der Dispositionskredit für Firmenkunden einen erheblichen Zinsvorteil. Für einen Dispositionskredit an einen gewerblichen Kunden sind Sicherheitenvereinbarungen durchaus üblich. Die Kreditzusage wird in der Regel mit einer Laufzeit von einem Jahr erteilt. Der Zinssatz ist üblicherweise variabel.

Anders sieht das aus bei einem Dispositionskredit oder Dispokredit, der an einen Privatkunden ausgereicht wird. Ein solcher Dispositionskredit wird in der Regel wenige Monate nach Einrichtung eines Gehaltskontos auf formlosen Antrag oder auch automatisch bis auf Weiteres eingeräumt. Die Kredithöhe beträgt in der Regel drei Monatsnettogehälter, doch sind auch andere Vereinbarungen möglich. Voraussetzung für einen privaten Dispokredit sind regelmäßige Eingänge und eine positive Bonität, die in diesem Zusammenhang das Nicht-Vorliegen von Negativmerkmalen beinhaltet.

Der Zinssatz für einen Dispokredit liegt in der Regel über dem Zinssatz, der für einen Ratenkredit zu bezahlen ist. Damit ist der Dispositionskredit ein sehr praktisches Instrument zur Überbrückung von kurzfristigem Kreditbedarf, eignet sich aber nicht für eine Dauerinanspruchnahme.